Tuben werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Jedes Material besitzt spezifische Eigenschaften, Vorzüge und Nachteile. Um sich für das optimale Tubenmaterial zu entscheiden, sind der spätere Verwendungszweck und die Eigenschaften des jeweiligen Füllgutes die entscheidenden Faktoren. Die Vielfalt an Materialarten ermöglicht für jede Anwendung maßgeschneiderte und Ressourcen sparende Verpackungslösungen.
Von den 15,5 Mrd. Tuben, die europäische Tubenhersteller 2018 produzierten, wurden 38 % aus Laminat, 35% aus Aluminium und 27% aus Kunststoff gefertigt. Vor allem im Bereich der bedruckten Verpackung von Bio-Produkten und Naturkosmetik gibt es Tuben aus alternativen Materialien. Diese sind aus Holzfasern, Bambus oder Pappe. Ihr Anteil am gesamten Volumen liegt weit unter einem Prozent.
Alle wichtigen Tubenarten auf einen Blick:
- Kunststofftuben
- Laminattuben
- Aluminiumtuben
Definition: Kunststofftube
Als Kunststofftuben werden Monolayer-Tuben, nahtlos coextrudierte Tuben undLaminattubenbezeichnet. Die Tuben sind flexibel einsetzbar und überzeugen mit folgenden Vorteilen:
- günstige Herstellungskosten
- abgestufte Barriereeigenschaften
- große Materialauswahl
- ideale Verpackung für FMCGs
- einfache, sparsame und hygienisch saubere Dosierung
- Recycling möglich
- gute Bedruckbarkeit
Märkte: Kunststoffe verdrängen bei der Tubenproduktion zunehmend den Werkstoff Aluminium. Aluminium ist bei der Herstellung energieintensiv und die Stückkosten pro Tube sind bei der Verwendung von Kunststoffen günstiger. Die Tubenkörper von Kunststofftuben bestehen überwiegend aus Polyethylen(PE) und Polypropylen(PP), der Verschluss aus Polypropylen.
Alle Arten von Plastiktuben sind ideal befüllbare Tubenverpackungen für Fast Moving Consumer Goods (FMCG). FMCGs sind Konsumgüter, die der Verbraucher häufig kauft und in der Regel täglich benötigt. FMCGs schlagen sich beim Handel schnell um. Dazu zählen Lebensmittel, Putz- und Reinigungsmittel, Waschmittel, Hygiene- und Körperpflegeprodukte. Diese Artikel kaufen die Konsumenten ohne lange Entscheidungsphase spontan und routiniert.
Barriere: Tuben aus Kunststoff besitzen verschiedene Barriereeigenschaften. Die Spanne reicht von High-Barriere-Eigenschaften bis hin zu einem geringeren Sperrverhalten. Nicht alle benötigen hohe Barriereeigenschaften, da die in ihnen enthaltenen Füllgüter oftmals einem schnellen Verbrauch unterliegen oder wenig Stoffübergänge stattfinden.
Convenience: Kunststofftuben ermöglichen eine einfache, sparsame und hygienisch saubere Dosierung. Die befüllbare Kunststofftube federt nach der Entnahme elastisch zurück; es findet ein leichtes Rücksaugen von Füllgut oder Luft bei der Dosierung statt. Abhängig von der Dicke des Materials und vom Verschluss lässt sich dieser Effekt verringern. Die Kunststofftube kann unterschiedliche Verschlussvarianten besitzen.
Nachhaltigkeit: Die Tubenhersteller sehen das Thema Nachhaltigkeit als wichtigen Antreiber und Einflussfaktor für die Entwicklung von Verpackungen. Kunststofftuben sind recyclingfähig. Die Deutschen sammeln sie im Gelben Sack oder der Gelben Tonne. Entsorgungsunternehmen bringen den Kunststoffabfall zu Sortieranlagen. Dort erfolgt eine Trennung der verschiedenen Kunststoffarten, leere PE- und PP-Tuben gehen ins Recycling.
Die Diskussion über die zunehmende Verschmutzung der Meere durch Kunststoffe und Plastikabfälle hat erreicht, dass zahlreiche Markenhersteller und Handelsketten weitreichende Selbstverpflichtungen eingehen. Danach sind ab 2025 ausschließlich recycelbare oder wiederverwendbare Verpackungen zu verwenden. Auch Labelprint24 liegt die Umwelt am Herzen, weshalb ab sofort recyclingfähige PP Tuben zum Sortiment gehören.
Attraktivität: Der Verbraucher kauft ein attraktiv verpacktes Produkt, welches ihn optisch und haptisch anspricht. Die bedruckte Kunststofftube ist ein echter Eyecatcher am Point of Sale und bietet hohe Differenzierung gegenüber Wettbewerbsprodukten. Das ist ein wichtiges Merkmal sowohl für den Markenartikler, der sich mit seinem Produkt vom Wettbewerb abheben will, als auch für den Verbraucher, der am Supermarktregal eine Kaufentscheidung treffen muss.
Herstellung von Kunststofftuben
Kunststofftuben stellen Tubenhersteller in Deutschland im Extrusionsverfahren oder im Coextrusionsverfahren her. Während der Extrusion wird Kunststoffgranulat (das Extrudat) in einem Extruder durch Reibung und Wärmezufuhr aufgeschmolzen sowie homogenisiert. Nach dem Austritt des Kunststoffs aus der Düse am Extruder, erstarrt er mittels Wasserkühlung. Durch das Anlegen eines Vakuums legt sich das Profil an die Außenwand der Kalibrierung an, die Formgebung ist abgeschlossen.
Werden vor dem Verlassen der Profildüse zwei oder mehrere artgleiche oder fremdartige Materialien zusammengeführt, ist das Coextrusion. Im Zuge einer Extrusion oder Coextrusion lassen sich Rohre in einer nahezu beliebigen Länge herstellen. Das „Endlos“-Rohr aus Kunststoff schneiden Rotationsmesser anschließend in Tubenlänge zu. Die Tubenschulter mit dem Tubengewinde wird ausgeformt, die entstandenen Tubenköper mit dem Motiv bedruckt, u.U. noch zusätzlich veredelt, und der Tubenverschluss angebracht.